Heute möchte ich unseren Blog ein wenig zur Weiterbildung nutzen. LEGO eignet sich nämlich nicht nur zum Spielen, sondern auch als Lernspielzeug. Vor allem, wenn man in England an der Küste Cornwalls lebt. Dort kommt es in letzter Zeit nämlich häufiger zur Sichtung von gruseligen Kraken, verwegenen Piraten und verspielten Seepferdchen. Diese haben zwar lediglich eine Größe von wenigen Zentimetern, tauchen dafür aber mit Vorliebe in Gruppen und Rotten auf.
Das Containerschiff Tokio Express und LEGO Spielzeug
Was LEGO Spielsteine, die Küste von Cornwall, Gezeitenströme und ein japanisches Containerschiff gemeinsam haben, will ich nun erklären: Am 13. Februar 1997 wurde die Tokio Express auf dem Weg nach New York 20 Seemeilen vor Cornwall von einer Welle erwischt. Dabei gingen 62 Container durch den Aufprall der Wassermassen über Bord und verschwanden im Meer. Während die meisten Container mittlerweile geborgen werden konnten oder weiterhin verschlossen auf dem Meeresgrund liegen, gab es einen Container, der seitdem für jede Menge Aufregung sorgt.
Es befanden sich nämlich fast 5 Millionen LEGO Steinchen in diesem Container, der sich anscheinend als einer der wenigen Container öffnete und seitdem sein Frachtgut freigibt.
Fünf Milliarden LEGO Steinchen
Seit diesem 13. Februar sind seitdem immer wieder orangene Rettungswesten, schwarze Oktopusse und gelbe Männchen an den Küsten Cornwalls angespült worden. Grund genug für die Menschen vor Ort eine eigene Facebook Seite für die gelben Männchen und die LEGO Lost at Sea zu gründen. Dort finden sich allerhand Bilder der putzigen kleinen Steinchen, die nun seit fast 20 Jahren den Ozean unsicher machen und aufgrund der Strömungseigenschaften vor der Küste bislang nur in Cornwall anlandeten.
Theoretisch dauert die Reise durch den Ozean von der Unglücksstelle bis nach Florida etwa drei Jahre, weshalb eigentlich auch hier schon seit einiger Zeit Drachen, Taucher und Schwimmwesten auftauchen müssten. Bislang wurde von solchen Funden allerdings noch nichts berichtet, weshalb sich Schatzsucher ausschließlich auf die englische Küste konzentrieren sollten. Zusätzlich zu den LEGO Steinen finden sich nämlich auch noch Feuerzeuge und andere Güter, die bei einem vorherigen Schiffsunglück in den Untiefen des Meeres verschwanden und nun langsam aber sicher wieder an das Tageslicht kommen.
Mysteriöse Meeresströmungen und eine Weltreise
Die Facebook Seite wurde kurz nachdem die ersten LEGO Steinchen an der Küste ankamen von Tracey Williams gegründet. Sie lebt mit ihren Kindern in Cornwall und wollte durch diese Facebook Seite festhalten wann und wo die Steinchen noch angeschwemmt werden. Bislang gibt es bestätigte Berichte darüber, dass die LEGO Steinchen an den Küsten Englands und Irlands gefunden wurden. Unbestätigte Meldungen sprechen auch von Funden in den Niederlanden und sogar Australien. Dies ist laut Ozeanographen auch durchaus möglich.
Innerhalb von 17 Jahren ist es selbst für große Trümmerteile ein leichtes einmal um die Welt zu schwimmen. Wieso sich die LEGOs aber gerade in Cornwall so wohl fühlen, das konnten auch die Fachleute nicht gänzlich klären. Es bleibt eben doch ein Geheimnis, warum Poseidon und die Tritonen aus LEGO die Küste Cornwalls bevorzugen und diese immer wieder besuchen.