Wenn der Lehrer an der Tafel steht und zum wiederholten Mal den Lernstoff erklärt, können trotzdem viele Schüler nicht folgen. Das kann sicherlich daran liegen, dass manche Schüler hin und wieder unaufmerksam sind und zu diesem Zeitpunkt die Unterhaltung mit dem Banknachbar wichtiger finden als die Erklärung vom Lehrer.
Aber es kann auch daran liegen, dass es verschiedene Lerntypen gibt, die unterschiedliche Sinne zum Lernen einsetzen. Falls Ihr Kind, diesen Text gerade mitliest, wird es sicher bestätigen, dass mangelndes Verständnis teilweise nicht an der Unaufmerksamkeit des Schülers liegt sondern aufgrund der falsch gewählten Vermittlung des Lehrmaterials. 😉
Aber welche Lerntypen gibt es nun und woher weiß ich, welcher Lerntyp mein Kind ist?
Insgesamt gibt es vier Lerntypen, die man unterscheidet.
– Auditiver Lerntyp: Lernt beim Zuhören
– Visueller Lerntyp: Lernt am besten beim Lesen oder beim Anschauen von Bildern und Filmen!
– Motorischer Lerntyp: Durch ausprobieren und anpacken können sie am besten lernen
– Kommunikativer Lerntyp: Mit anderen darüber reden und durch Partnerarbeit lernt dieser Lerntyp am schnellsten
Niemand ist nur ein bestimmter Lerntyp. Jeder Schüler lernt mit mehreren Sinnen, dementsprechend sind die Methoden Lerninhalte zu verinnerlichen, kombinierbar.
Der auditive Lerntyp
Wie schon das Wort „auditiv“ (lateinisch: „audire“=hören) sagt, können sich Schüler dieses Lerntyps Aufgaben und Inhalte leicht merken, wenn sie mündlich erklärt wurden oder wenn der Schüler sich selbst Lerninhalte laut vorliest. Für Schüler dieses Lerntyps hört sich eine vorgetragene Erklärung stimmig an und sie können sie ohne Probleme nachvollziehen.
So können Eltern ihre Kinder unterstützen, Lerntipps:
Wie schon gesagt verankern sich Texte besser im Gedächtnis, wenn sie laut vorgelesen werden. Das kann der Schüler selbst tun, aber auch die Eltern können ihren Kindern Texte oder auch Vokabeln laut vorlesen und so ihrem Kind bestmöglich Hilfestellung geben.
Wer noch einen alten Kassettenrekorder oder ein Mikrofon hat, kann mit diesem Kassetten oder CDs besprechen und so sich, die zu lernenden Inhalte immer wieder anhören.
Generell sollten Kinder beim Lernen eine angenehme Geräuschkulisse haben, vor allem auditive Lerntypen sind für störende Geräusche besonders anfällig. Deswegen ist absolute Ruhe zu empfehlen und auch leise Musik sollte aus bleiben.
Der visuelle Lerntyp
Das Wort visuell stammt von dem Wort „videre“ ab und bedeutet sehen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass dieser Lerntyp mit Bildern, Plakaten oder Tabellen lernt. Dieser Lerntyp kann sich am besten Inhalte merken, die optisch als Grafik oder Bild aufbereitet sind. Tafelbilder oder kompliziertere Grafiken kann dieser Schüler im Nu merken und wiedergeben. Schüler dieses Lerntyps lesen gern und meist auch viel.
So können Eltern ihre Kinder unterstützen, Lerntipps:
Eltern können Schüler dieses Lerntyps am besten unterstützen, indem sie ihm alles zur Verfügung stellen um Lerninhalte optisch aufzuarbeiten. Mind-Maps, Diagramme oder Bilder auf Flip-Charts sind nur einige Methoden wie der Lerninhalt gelernt werden kann.
Als Grundlage hierfür sollten natürlich die mitgeschriebenen Informationen dienen. Schon durch das Mitschreiben, werden die Informationen und Erklärungen verstanden und bereits im Gehirn verankert. Auch die Anwendung von Karteikarten ist Kindern dieses Lerntyps sehr hilfreich
Der motorische Lerntyp
Bei dem motorischen Lerntyp gilt das Motto „Learning bei Doing“. Menschen mit diesem Lerntyp können sich am besten Inhalte merken, wenn sie selbst ausprobieren können, anfassen und durch Anwendung Prozesse und Systeme nachvollziehen können. Kinder des motorischen Lerntyps erarbeiten sich Themen meist selbst und verankern diese so im Gehirn.
So können Eltern ihre Kinder unterstützen, Lerntipps:
Da der motorische Lerntyp Zusammenhänge und Themen am schnellsten erfasst, wenn er diese nachbauen und simulieren kann, sollten Eltern Kinder alles zur Verfügung stellen, um dieses zu tun. Experimentierkästen, Bausteine zum Rechnen oder andere Dinge kann das Verständnis des Kindes für die Schulinhalte fördern. Eltern können zum Beispiel auch Distanzen mit den Kindern ablaufen oder Rechenaufgaben nachlegen.
Wenn ihr Kind sich während dem Lernen bewegt, zeugt das nicht von Unkonzentriertheit. Das Kind lernt den Schulstoff am besten durch Mimik, Gestik und Bewegung. Auch wenn das Kind während dem Lernen die Inhalte mit einem Ding verbindet, kann das nur Vorteile mit sich bringen. So sind die Inhalte in einer Klassenarbeit oder Test direkt abrufbar.
Der kommunikative Lerntyp
Der vierte Lerntyp ist der kommunikative. Kinder, die dem kommunikativen Lerntyp zugeordnet werden, verinnerlichen Schulthemen am schnellsten, wenn sie mit Klassenkameraden, Freunden oder Eltern darüber reden und einzelne Punkte diskutieren. Deswegen verstehen sie auch verbale Erklärungen, über die sich anschließend sprachlich auseinandergesetzt werden am besten.
So können Eltern ihre Kinder unterstützen, Lerntipps:
Für den kommunikativen Lerntyp dient das Gespräch über den Lerninhalt zum Verinnerlichen. Sie brauchen die Unterhaltung und den Austausch über die Themen, deswegen ist es gut, wenn Eltern mit ihren Kindern über die Themen sprechen, sowohl Aspekte erfragen als auch Inhalte erklären. Kinder können zum Beispiel durch Rollenspiele, Quiz oder eine Diskussionsrunde lernen und Themen erfassen. Hierfür können sich die Eltern, Freunde oder Klassenkameraden zur Verfügung stellen.
Da Menschen mit mehreren Sinnen lernen, ist eine genaue Zuordnung des Lerntyps nicht möglich. Dennoch ist das Lernen und Lernzubehör bei den Lerntypen ein wichtiger Aspekt.
Meist können die Kinder durch den richtigen Schulbedarf unterstützt werden. Karteikarten sowie Bastelutensilien und Bausteine können den Kindern hilfreich sein und das Thema verinnerlichen. Und auch ein schönes Heft kann schon dabei helfen, die Motivation zum Mitschreiben zu wecken.