Im Februar 2014 ging der Brief des 7-jährigen Mädchens Charlotte Benjamin um die Welt: Via Twitter und Facebook wurde ihre Beschwerde über die ungleiche Geschlechterverteilung bei LEGO® Spielzeug viele tausend Mal geteilt. Warum der Brief die Welt so bewegte und wie die LEGO Group darauf reagiert hat, zeigt Ihnen ROFU heute.
Zu sehr auf Jungen ausgerichtetes Spielzeug
Das Mädchen bemängelte, dass das Sortiment der LEGO Group zu einseitig auf Jungen ausgerichtet sei. Es gibt ohnehin schon deutlich weniger weibliche Figuren als männliche. Und die Figuren, die vorhanden sind, beschäftigen sich dann auch noch mit typischen „Frauensachen“. Sie sind Hausfrauen, gehen einkaufen, reiten, arbeiten als Models oder legen einen Gemüsegarten an. Jungen hingegen bauen Kräne, kämpfen mit Rittern, arbeiten als Polizist, Sanitäter oder Feuerwehrmann und schwimmen mit Haien.
Der Wunsch des Mädchens an die Macher des LEGO® Spielzeugs: Sie sollten mehr weibliche Figuren kreieren und diese auch einmal echte Abenteuer erleben lassen. Schließlich möchten auch Mädchen Spaß haben.
Reaktion der LEGO Group
Zwar ließen die Zuständigen für die Beantwortung der Fanpost die Öffentlichkeit im Unklaren darüber, wie sie auf den Brief geantwortet haben. Ein öffentliches Statement gab es aber dennoch. Man habe sich sehr bemüht, LEGO® Spielzeug auch für Mädchen interessanter zu machen, indem man Serien geschaffen hatte, in denen weibliche Figuren eine Rolle spielten. So gibt es beispielsweise eine Rettungsmission im Dschungel, bei der Mädchen dabei seien, eine Karate übende Figur, Chirurginnen, Wissenschaftlerinnen, Extremsportlerinnen und sogar weibliche Sängerinnen.
Erweiterung ab August: LEGO® Forschungslabor mit Wissenschaftlerinnen
Die LEGO Group reagierte aber auch mit einem neuen Set, das sich ganz gezielt an Mädchen richtet: das „Research Institute“. In diesem Forschungslabor arbeiten eine Astronomin, eine Chemikerin und eine Paläontologin. Wie das neue Set aussehen wird, zeigt dieses Video:
Das Set entstammt dem Ideenwettbewerb, bei dem Laien jedes Jahr konkrete Vorschläge für neues LEGO® Spielzeug einreichen können. Die Idee der niederländischen Chemikerin Alatariel Elensar erreichte mehr als 10.000 Unterstützer und hatte es deshalb in die Endauswahl geschafft.